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Premiumwandern in der Schwalm-Aue
Die Region Schwalm-Aue punktet bei Einheimischen wie bei Gästen bislang insbesondere durch ihr breites Spektrum an kulturtouristischen Angeboten und Erlebnissen. Wer kennt sie nicht – die Künstlerkolonie in Willingshausen, die 1000-jährige Kapelle Schönberg in Röllshausen oder die Ziegenhainer Salatkirmes?
Die sechs Kommunen der LEADER-Region Schwalm-Aue (siehe Hintergrund) möchten ihr touristisches Profil nun erweitern: Denn, dass die Region auch spannende Wanderrouten und
-erlebnisse bieten kann, belegt eine jetzt vorgelegte Studie. Erarbeitet wurde sie von dem vom Verein für Regionalentwicklung Schwalm-Aue e.V. beauftragten Fachbüro Tourspur, Radolfzell, und dem Büro Projektpartner Wandern, Bad Endbach.
Es wird aufgezeigt, dass die Schwalm-Aue vielfältige kulturhistorisch geprägte Landschaften zu bieten hat: seien es die Flussauen oder der Wechsel von Waldformationen, Wiesen und Feldfluren in den Dörfern der Schwalm, die renaturierten Seengebiete rund um Borken und Neuental oder die Altenburg, wo man Zeugnisse keltischer Besiedelung inmitten eines dichten Waldes erwandern und bestaunen kann. Die Studie belegt, dass sich da noch viel Potenzial heben lässt für Wanderer, die unsere Region entschleunigt abseits verkehrsreicher Straßen und mit offenem Blick für die Vielfalt der Landschaft auf möglichst naturnahen Pfaden durchstreifen möchten.
Insgesamt wurden 17 Wanderrouten nach Vor-Ort-Analyse und in Zusammenarbeit mit den Kommunen und lokalen Akteuren und Wandervereinen als mögliche Premiumwanderwege oder Premiumwanderspazierwege gemäß der Kriterien des Deutschen Wanderinstituts erarbeitet. Sie wurden den Beteiligten im Rathaus Ziegenhain präsentiert.
Im sich anschließenden Workshop wurde aufgezeigt, was die nächsten Schritte hin zu einer Zertifizierung sind: Es ist nun die Aufgabe der politischen Gremien der Kommunen, zu entscheiden, welche der vorgeschlagenen Rundrouten in die Fein- und Umsetzungsplanung gehen sollen. Maßgeblich sind dabei die Kriterien des Deutschen Wanderinstituts. Neben der Vielgestaltigkeit des Weges, angenehmen Wegebelägen und naturnahen Pfaden, ist das auch eine „verlaufsichere“ Beschilderung, so dass die Wandernden weder Karte noch Smartphone benötigen. Qualitätswandern in der Schwalm-Aue in allen Belangen. Der erste Schritt in diese Richtung ist getan.
Ulrike Keß, als Regionalmanagerin Tourismus für den Verein tätig, beschreibt den Benefit für die Region so: „Wanderer haben heute einen hohen Anspruch an Wegequalität und Erlebnischarakter von Wanderwegen. Junge Menschen möchten beim Wandern Alltagsstress abbauen und den Kopf frei kriegen, ältere schätzen die Ruhe und den Naturgenuss, Familien die Abwechslung wie auch Einkehrmöglichkeiten am Weg. Eine qualitätsvolle Wanderinfrastruktur ist eine Bereicherung für alle Menschen in unserer Region; sie erleben ihre Heimat, Natur und Kultur beim Wandern mit allen Sinnen. Das EU-LEADER-Programm gibt unseren Mitgliedskommunen zudem die Möglichkeit, den Wandertourismus als eine der tragenden Säulen im Aktivtourismus in unserer Tourismusregion Rotkäppchenland qualitativ voranzubringen.“
Hintergrund
Die Kommunen Borken, Neuental, Schrecksbach, Schwalmstadt, Wabern und Willingshausen arbeiten im Rahmen des EU-Förderprogramms LEADER im Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue e.V. zusammen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Region haben sie eine Strategie erarbeitet, die Grundlage für Themen und Projekte ist, die man in der laufenden Förderperiode 2023-2027 umsetzen möchte. Hierzu gehört auch die qualitätsvolle Weiterentwicklung von Naherholung und Tourismus in der Region, insbesondere die Entwicklung von zertifizierten Premiumwanderwegen. Die Machbarkeitsstudie, die insgesamt 22 Routen auf ihre Umsetzung geprüft hat, wurde mit 80 % aus dem EU-Förderprogramm LEADER bezuschusst.

Rege Diskussion im Workshop: Heidemarie Diehl, Erich Strohm, Larissa Haak, Karl-Heinz Theis, Hartmut Feldbusch, Claudia Stalze (Tourspur), Jochen Becker (Projektpartner Wandern) (v.l.n.r.)
Bildquelle: Region Schwalm-Aue

Weiter Blick ins Land (hier vom Kirchberg in Richtung Harle) Bildquelle: Tourismusservice Rotkäppchenland e.V.

Bei Wanderern beliebt: schmale, naturnahe Pfade. Bildquelle: Tourismusservice Rotkäppchenland e.V.
Weitere Infos:
Ulrike Keß
Verein Regionalentwicklung Schwalm-Aue e.V.
T: 0152 21 58 75 04 E: kess.schwalm-aue@knuell.de
