Rückblick Kulturwoche Teil 1


Nach 2019 konnte nun endlich die nächste Kulturwoche durchgeführt werden. Vieles war anders. In erster Linie die Location: Die Kulturwoche gastierte in der Mehrzweckhalle.

Eine Sporthalle zu einem charmanten Ort für ein vielfältiges Kulturprogramm umzufunktionieren. Eine Herausforderung.

Die, mit vereinten Kräften, wahrlich gut gelang.

Lichtelemente, Lichtinstallationen, Deko-Pyramiden mit verschiedenen Lichtsequenzen und natürlich bunten und begeisterten Künstlern ließen die mobile Bühne in der Mehrzweckhalle im wahrsten Sinne des Wortes erstrahlen.

Bürgermeister Claus Steinmetz hieß alle Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen und freute sich, dass auch unter den Umständen mit der Corona-Pandemie sowohl für die Künstler als auch für die Gäste wieder „ein Raum“ für Kulturabende entstehen konnte. Ebenso bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit innerhalb des Teams  Kulturarbeit und den Kooperationspartnern.  

Am Eröffnungsabend, der traditionell vom Geschichts- und Kulturkreis Wabern mitgestaltet wird, begrüßte der Vereinsvorsitzende Manfred Uchtmann, ebenso alle Gäste und Mitwirkenden.

Das für diesen Abend engagierte Bad Mouse Orchestra ließ die Location mit ihrem wunderbaren Charme erstrahlen, besonders dank deren Sängerin, die mit ihrer zarten Stimme alle Gäste verzauberte. Jeder Song wurde angekündigt und dabei kurz erläutert, welche Historie sich hinter dem jeweiligen Lied verbarg.

Die 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts bildeten die musikalische Heimat dieses Auftritts. Frieder Krauss, Musiker aus Wabern unterstütze das Bad Mouse Orchestra durch musikalische Einsätze mit seiner Geige, was dem Spiel der Ukulelen und der Gitarre einen weicheren Touch einhauchte. Ein kurzweiliger und sehr stimmungsvoller Abend ging zu schnell zu Ende.

Gut gelaunt und mit CD´s im Gepäck verließen viele Besucher die Location. 

 

Reinhold Beckmann – ein Stargast in Wabern –

Reinhold Beckmann

Musikalisches und Biographisches

Wer es in Wabern geschafft hat, der kann nun raus in die Welt.“ Mit diesem humoristischen Zitat starteten Reinhold Beckmann und Gitarrist Johannes Wennrich fulminant ihren Auftritt in der Mehrzweckhalle in Wabern. Biographisches wusste man bereits einiges über Reinhold Beckmann, dessen Präsenz als TV-Sportmoderator und später als Talkmaster in verschiedenen Fernsehformaten Vielen bekannt ist.  

In den letzten Jahren widmet er sich gemeinsam mit Johannes Wennrich auch dem Songschreiben. Mit den CD´s „Freispiel“ und „Haltbar bis Ende“ haben sich Beide in der Musik-Szene etabliert. Etwas zum Ausdruck bringen, Alltägliches in stimmungsvolle Lieder umsetzen; dies ist Beider große Leidenschaft.

Besonders intensiv erlebten die Zuschauer Beckmanns´ Interpretation seines Songs: Vier Brüder. Hinter dem Lied verbirgt sich ein Teil der Lebensgeschichte seiner Mutter, die im Krieg ihre 4 Brüder verlor.

 "Meine Mutter hat alle vier Brüder verloren im Krieg. Das ist immer Thema bei uns gewesen", erklärte der 65-Jährige. "Das ist bei uns unter der Haut in der Familie. Diese vier Brüder haben gefühlt immer bei uns mit am Tisch gesessen, an Weihnachten oder auch an anderen Feiertagen." Besonders tragisch habe das Schicksal bei dem damals 16-jährigen Willi zugeschlagen, der kurz vor Kriegsende 1945 noch eingezogen wurde und kurz darauf sein Leben verlor.  

Anlässlich der Gedenkstunde des Parlaments zum Volkstrauertag am 14.11.2021 trat Beckmann mit Gitarre an der Seite seiner Band und dem Bläseroktett des Musikkorps der Bundeswehr im Bundestag auf. Beckmann sang das Lied Vier Brüder und widmete es seiner Mutter Aenne und deren verstorbenen Brüdern Alfons, Hans, Franz und Willi.

Somit stimmte die Aussage von Reinhold Beckmann. Erst Wabern und dann die weite Welt. Ab nach Berlin!

 

Literatur lebt!

5. Tag der Literatur 2021 - er ist vorbei.

Ebenso ein Jahr lang der Vorbereitung in Pandemiezeiten mit ständig wechselnden Ab- und Zusagen. Doch was nun auf der Bühne geboten wurde, war wie auch in den Jahren zuvor faszinierend und mitreißend.

Nach der Begrüßung Punkt 11 Uhr durch Bürgermeister Claus Steinmetz trug die zwölfjährige Lina Hämel einen Text über Uttershausen vor. Verblüfft war das Publikum bei Nennung der Postleitzahl als Schlusswort.

Dann führten Erstklässler ihre Liebe zum Buch vor. Das Publikum war begeistert. Ebenso über den Vortrag der Sieger des Vorlesewettbewerbes der GHS Borken.

Mit ganzer Mannschaft trat die THS Homberg mit ihrer Lehrerin Christine Wagner an. Geboten wurde mit KRABAT ausgefeiltes Minimaltheater. Alle Mühen und Proben zuvor ließen die Jugendlichen mit ihrem Enthusiasmus vergessen.

 

Ebenfalls aus Homberg kam der Autor Helge-Wolfgang Michl mit seinen Texten. Daniel Wehnhardt reiste aus Kassel an. „Brut der Wölfe“ heißt sein neues, hochaktuelles Werk mit dem Hintergrund des Mordfalls von Walter Lübcke. Am Ausschank, wie immer betrieben vom Geschichtsverein Wabern, wurde das Gehörte diskutiert. Gelacht werden konnte über die szenische Lesung der Gudensberger Werkstatt, die nun mit neuem Namen auftritt. Mitreißend war das Kurzkonzert des Morschener Helmut von Kriegelstein. Walter Schomberg vom gastgebenden LKW-LiteraturKreisWabern las einen Text.

 

Schon traditionell endete der ereignisreiche Tag mit Detlev Zesny und seiner magischen, von Musik untermalten Lyrik. Dieter Kindl vom Regio-Verlag gab zu jedem Buch einen herrlichen Boskop dazu.

Auch schon immer dabei war Frau Schomberg mit ihrem Kalligrafiestand. Viele Ungenannte trugen zum Gelingen des Tages bei.

Bei freiem Eintritt war das Ehrenamt eine Selbstverständlichkeit. Ziel der Veranstaltung war und ist es, Literatur und  Menschen aus der Region zusammen zu bringen.

Diesmal mit der Besonderheit, dass Caroline Danneil aus Königstein im Taunus aus ihrem schmalen Lyrikband las. Sie war im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählt worden, eine Woche lang jede Nacht in einem anderen Waberner Quartier zu verbringen. Am Sonntag wurde erfolgreich die WabernerWohnzimmerWoche abgeschlossen.

Bei so einem Programm bleibt das völlige Desinteresse der Medien absolut rätselhaft. Besonders schmerzlich dabei ist das völlige Übersehen der mit großer Freude gebotenen Leistungen der Kinder und Jugendlichen.

Michael Meinicke

Ps.: Herzlichen Dank an dieser Stelle den ungenannten Spendern

 

Herzlichen Dank sagen wir bereits im 1. Teil des Rückblicks an alle KünstlerInnen, Mitwirkenden und HelferInnen aller Art für ein gelungenes Miteinander zur Durchführung der vielfältigen Veranstaltungen dieser Kulturwoche. Stellvertretend dazu ein Bild des Teams Kulturarbeit mit einigen Kindern zum Start.

 

Teil II des Rückblicks folgt in der nächsten Ausgabe!

Herzliche Grüße

Alexandra Vogt-Schulz,


Team Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit